Ich lag in seinen Armen, hörte ihn atmen, spürte sein Herz schlagen. Ist dir aufgefallen, dass dein Herz extrem schnell schlägt? Ist dir je bewusst gewesen, dass du auf die süßeste Art schnarchst? Du bist wohl der leichtschlafendeste Bär, der mir je begegnet ist. So einfach ist nämlich niemand wach zu bekommen wie du. Kaum beweg ich mich, wirst du wach. Ich schließe die Augen, streiche über seinen Kopf, versuche zu schlafen. Mir fällt auf, dass ich niemanden kenne, der so schöne Hände hat. Deine Hände sind groß und weich und während unsere Finger sich ineinander verharken wird mir bewusst, dass meine Hand perfekt in deine passt. Hat sie wohl das selbe gedacht, als sie neben dir lag? Hat sie auch lachen müssen, weil eure Situation sich genauso unnatürlich und dennoch richtig angefühlt hat? Ich überlege, abzuhauen, aufs Frühstück zu verzichten. Deine Hand vergräbt sich in meinen Haaren, bleibt da liegen und ich weiß, dass du mich gerade zum Bleiben überredet hast. Egal, was du tust, du hast mich. Unsagbar dumm von mir. War ich jemals so klar, indem, was ich empfinde. Habe ich je gedacht, bei ihm würde ich bleiben? Hab ich überhaupt schon mal verstanden, was 'Liebe' bedeuten könnte. Wohl eher nicht. Meine Gedanke schweifen und bleiben doch bei dir. Ich suche dein Gesicht in der Dunkelheit, versuche mich an dir festzuhalten und will einfach nur schlafen, aber du bist da. Es wäre dumm, meine Zeit mit schlafen zu verschwenden, wenn du so nah bei mir bist. Am liebsten würde ich mit dir reden. Über all das. Über mich. Über dich. Über uns? Macht das Sinn, dass ich hier liege, dass ich dich anschaue und mir Fragen über Fragen stelle.. nein. Aber es ist so. Irgendwann wachst du auf, ziehst mich näher zu dir und ich weiß, dass du mich küssen wirst. Ich wehre mich nicht, obwohl ich weiß, dass es alles kaputt macht. Vielleicht nicht alles. Vielleicht nicht dich. Ich lass dich mich küssen und du weißt, dass ich nicht mir dir schlafe. Das sollte nicht passieren, sagst du. Und ich wusste es, hatte damit gerechnet, dass du das sagst, aber trotzdem.. es klingt kitschig, aber irgendwas in mir zersplitterte. Du hast mich einfach wieder in den Arm genommen, ich hätte dich am liebsten geohrfeigt. Dafür, dass du mich dazu bringst, Dinge zu tun, die keinen Sinn ergeben. Dafür, dass du mich leiden lässt. Aber hab ich nicht. Stattdessen lag ich da und wusste es macht kein Unterschied, ob ich neben dir liege oder sie oder sonst wer. Du suchst nach etwas, von dem du glaubst, dass es dir keiner geben könnte, aber die Welt ist nicht schwarz/ weiß. Nur weil man eins nicht haben kann, sollte man das andere nicht einfach ziehen lassen. Ich liege wieder so nah an dir, dass ich deinen Herzschlag höre und mir wird bewusst, wie falsch das ist. Du solltest mich da haben wollen, du solltest wissen, was du tust. Du solltest derjenige sein, der los lässt, wenn er weiß, dass er etwas nicht will. Aber du bist derjenige, der keine Ahnung hat, der an allem zerrt und reißt, weil er hofft, es reicht ihm dann. Vielleicht reiche ich dir nicht, oder vielleicht doch. Vielleicht war ich ein Fehler und bin es noch. Vielleicht erzähl ich niemandem was davon, aber deshalb wird es nicht ungeschehen. Du kannst lügen, du kannst schweigen, du kannst zerren und reißen, aber letztlich verletzt du dich selbst am Meisten. Du fragst mich, ob ich davon wem erzähle. Ich sage nichts. Du fragst mich insgesamt drei Mal. Bis ich sage, dass ich Ärger kriege, wenn davon jemand erfährt. Du fragst nicht mal wieso. Wahrscheinlich weißt du, dass alle denken, dass du schlecht für mich bist, aber tatsächlich ging es viel mehr darum, dass dieses 'Ungeschehene' jemanden verletzten könnte, den ich gern habe und den du magst. Du schaust mich an und ich weiß, dass du weißt, dass ich dir nicht alles sage. Deshalb versuch ich das zu überspielen und sage, wenn dass hier nichts engeres wird, dann müssen wir auch niemanden was davon sagen, oder.. Und du sagst nichts. Das ist einer von diesen vielen Momenten, wo ich wieder merke, dass ich dir nichts bedeute. Wo ich weiß, dass du dir mit mir nichts vorstellst. Wir leben aneinander vorbei, wollen unterschiedlich Dinge und verrennen uns. Wir glauben und hoffen und beten, dass eine Person sagt, er oder sie sähe etwas anders, aber er oder sie tut es nicht und das ist das, was weh tut. Was verletzt und einem bewusst macht, dass alles vergänglich ist. Ich ziehe mich an, du ziehst mich nochmal zu dir, ich gehe. Ich sage deiner Mama nicht tschüss, ich werde dein Haus eh nicht nochmal betreten.
Manches bleibt besser ungesagt, manches lässt man lieber sein.
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