Meine zitternden Hände wischten schon fast automatisch ein paar Tränen von meinen Wangen und kaum war ich in der Eingangshalle angekommen, trugen mich meine Beine nicht mehr. Ich wählte den kürzesten Weg, nämlich den nach draußen und ließ mich auf der steinernen Treppe nieder. Die Feuchtigkeit und die Kälte waren mir in diesem Moment zum ersten Mal in meinem Leben nur recht, sie lenkten mich etwas von meinen trübsinnigen Gedanken ab und die frische, brennende Luft in der Nase beruhigte mein Herz und meinen Körper. Doch meine Gefühle tobten unaufhörlich weiter.
Wieso hatte sich innerhalb von ein paar Sekunden auf einmal alles verändert?
Wahrscheinlich hatte es einfach damit zu tun, dass ich endlich verstanden hatte. Dass ich diesem Gedanken in meinem Kopf endlich Gehör geschenkt hatte, ihn akzeptiert hatte. Mehr oder weniger. Denn auf einmal war nichts mehr wie vorher.
Na super. Und in wie weit brachte mich diese grandiose Erkenntnis meines lahmen Gehirn nun weiter? Gar nicht. Ein lautes Seufzen verließ meine leicht zitternden Lippen und vor meinem Gesicht schwebte mein in der Kälte sichtbar gewordener Atem herum. Ich fühlte mich einfach nur wie gelähmt. Ich war nicht imstande, irgendwas zu tun.
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