Du sagst, du hättest mich vermisst und seist froh, dass ich mich gemeldet habe. Du sagst, es täte dir Leid und dass du viel falsch gemacht hättest. Du sagst, ich wäre damals komisch geworden, hätte mich immer mehr von dir entfernt und du hättest Angst gehabt mich zu verlieren. Und ich? Ich will dich anschreien, will dich am liebsten schlagen und dich zur Rede stellen, aber durchs Telefon verliert doch eh alles an Bedeutung. Also komme ich erst runter und frage dann, wieso es so verdammt einfach für dich war, mich zu verlassen, wenn du mich nicht verlieren wolltest. Du schweigst. Ganz lange. Und dann sagst du nur, dass es die einzige Möglichkeit war. Du hättest gemerkt, dass das mit uns keinen Sinn mehr macht. Und dass ich nicht mehr ich selbst war. Du hättest mehr Angst davor gehabt, eines Morgens neben mir wach zu werden und mich nicht wiederzuerkennen, als mich zu verlieren. Ich will das alles nicht hören. Aber ich kann auch nicht so tun, als bekäme ich nichts mit. Du sagst, alles wäre damals zu viel gewesen. Du sagst, ich wäre nicht mehr rausgekommen und dass meine Fröhlichkeit abhanden gekommen sei. Du sagst, wir wären zu wenig gewesen. Damals und heute. Dass du mir nicht das geben konntest, was ich gebraucht hätte. Was zur Hölle? Damals war alles mies. Oma war gerade tot und mir gings schlecht. Ich hätte dich einfach gebraucht, aber du hast mich mit ihr betrogen. Ich war dir doch egal. Du sagst, du hättest mir nicht helfen können und das täte dir Leid. Ich fühle mich schlecht, trotzdem sage ich, ich weiß. Du konntest nix dafür. Ich war irgendwie komisch zu der Zeit. Ich hätte mehr an unserer Beziehung arbeiten müssen, anstatt mich zu verstecken. Du sagst, hör auf. Tu das nicht. Mach das nicht schon wieder. Schließ doch nicht immer alle aus und mach nicht immer alles nur mit dir aus. Deswegen hat das mit uns nicht geklappt. Ich kam nie an dich ran. Ich habe mich geöffnet, aber du hast mir nicht vertraut. Das hat mir weh getan. Deshalb konnte ich nicht mit dir zusammen sein.
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